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Stadtplanung

Was wollen wir mit unserer Stadt erreichen? Welche Größe soll unsere Stadt haben und was sind unsere strategischen Ziele in Anbetracht der begrenzten Fläche? Mehr Stellen im Bereich der Stadtplanung sehen wir deshalb als notwendige und nachhaltige Investition in unsere Stadt. Die Stadtplanung muss endlich handlungsfähig werden und Strategien unabhängig vom Wachstumswahn entwickeln.

Die Ingolstadt zur Verfügung stehende Fläche ist endlich. Daher wollen wir einen sorgsamen Umgang mit Fläche und keinen ausufernden Flächenfraß!

Ingolstadt ist eine Großstadt mit erfreulich hohem Anteil an Flächen mit land- und forstwirtschaftlicher Nutzung und naturbelassenem Grün. Das soll auch so bleiben! Stadtnahe landwirtschaftliche Flächen wollen wir erhalten. Auflagen und Forderungen des Landschaftsschutzes müssen konsequent eingehalten und berücksichtigt werden. Im gesamten Stadtgebiet sind – zur Sicherung der Artenvielfalt - naturnahe und ökologisch wertvolle Flächen zu schützen, zu erhalten und auszubauen.

Im Neubaubereich haben in den letzten Jahren vor allem die Wohnanlagen der GWG durch eine hohe gestalterische und ökologische Qualität sowie eine soziale und funktionale Mischung überzeugt. Diese positiven Ansätze gilt es aufzugreifen und fortzuführen. Unsere Vision für die Stadt sieht vor, dass der Großteil neuer Wohnungen im Gebäudebestand entsteht und alle Grünflächen erhalten bleiben.

Stadteigener Wald muss aufgrund zunehmender Stresssituationen durch den Klimawandels noch mehr Aufmerksamkeit bekommen wie bisher: Bis 2006 gab es in Ingolstadt Waldberichte. Diese Berichte müssen nun wiederbelebt werden, um Öffentlichkeit und Stadtrat regelmäßig über den Zustand zu informieren.

Eine Ausweisung von neuen Gewerbegebieten sehen wir skeptisch, bei unumgänglichem Bedarf ist an eine interkommunale Zusammenarbeit zu denken, also an eine gemeinsame Entwicklung und Steuerung einer Fläche in Kooperation mit benachbarten Kommunen.

Flächenverbrauch reduzieren

Riesige Industriehallen zerstören nicht nur das Stadtbild, sondern vor allem auch wertvolles Ackerland. Der Flächenverbrauch in Ingolstadt ist unvertretbar! Die ÖDP empfindet es als ihre oberste Pflicht, die Natur zu erhalten. Wer die Natur schützt, schützt nicht nur Pflanzen und Tiere, sondern auch die Lebensgrundlagen der kommenden Generationen.  Wir fordern deshalb ein effizientes Flächenmanagement samt Erstellung einer jährlichen Flächenverbrauchsbilanz zur Kontrolle.

Die Stadt Ingolstadt lehnt eine vom Freistaat Bayern anvisierte Reduzierung des Flächenverbrauchs auf eine „Richtgröße“ von 5 ha pro Tag ab 2030 für den Freistaat „aufgrund damit verbundener Beschränkungen der kommunalen Planungshoheit und vor allem wegen des enormen Wachstums der Stadt“ ab. Der ÖDP wiederum ist diese „Richtgröße“ für 2030 zu unverbindlich. 

Identität der Stadtteile stärken

Ein Piazzakonzept vermeidet Verkehrsprobleme und erhöht gleichzeitig die Begegnung und Gemeinschaft in den Stadtteilen. Eine Piazza stellt die Nahversorgung der Bevölkerung sicher durch Ärzte, Geschäfte, Cafés, Car-Sharing, kulturelle Angebote, Banken, Stadtverwaltung und Begegnungsstätten. Dieses muss bei Bebauungsplänen und Umgestaltungen berücksichtigt werden.

Eco Quartier

Neue bauliche Quartiere sind so zu gestalten, dass sie auch in Zeiten des Klimawandels noch ein lebenswertes Umfeld bieten. Die ausgezeichnete Anbindung an den ÖPNV ist eine Selbstverständlichkeit.

Ziel ist es, ein zeitgemäßes Leben im Einklang mit der Natur zu ermöglichen. Weitläufige Grünflächen und Freiräume für das soziale Miteinander, die Direktversorgung sowie die Ressourcen-Effizienz für ein reflektiertes Wohlstands- und Lebensmodell sind Faktoren, die das Leben und Wohnen im Eco Quartier charakterisieren und auszeichnen.

Ein harmonisches städtebauliches Konzept, kombiniert mit der konsequenten Umsetzung baubiologischer Vorschriften, sorgen für werthaltige Wohnobjekte.

weitere Punkte zu Stadtplanung

  • Kein Bebauungsplan ohne Photovoltaik-Vorgaben, keine Gewerbehallen ohne PV-Nutzung
  • Keine neuen Gewerbegebiete – alte Gebiete zurückbauen
  • Kleine Parks (Pocket Park)
  • Nur maßvolle Nachverdichtung in Wohngebieten bei weitest gehendem Erhalt des Grüns
  • Städtebauliche Kriminalprävention
  • Qualität am Bau statt oberflächliche Kosteneffizienz
  • flächensparende Parkplätze - z. B. für Supermarkte nur noch doppelstöckig
  • Absiedlung der TBI

Längst überfällig ist in Ingolstadt die Aktualisierung des Flächennutzungsplans aus dem Jahre 1996. Mit ihm ist ein Gesamtkonzept für die Landschafts- und Grünflächenentwicklung zu schaffen – wobei vorab überhaupt erst einmal die personellen Voraussetzungen für die Umsetzung dieser Zukunftsaufgaben geschaffen werden müssen.