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Antrag / Anfrage / Rede

Antrag auf zusätzliches Öko-Stromtarif-Angebot bei den Stadtwerken Ingolstadt

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

hiermit stellen wir folgenden Antrag zur Behandlung im Stadtratsplenum:

Der Stadtrat der Stadt Ingolstadt bittet die Stadtwerke Ingolstadt, für ihre Kunden ein zusätzliches Öko-Stromtarif-Angebot entsprechend dem Grünen Strom Label anzubieten.

Begründung:

Bis Jahresende 2010 hatten die Stadtwerke Ingolstadt mit INStrom plus und INStrom energreen zwei Tarife im Angebot, die nun entfallen sind. Der Tarif INStrom energreen war mit dem Grünen Strom Label in Gold zertifiziert, einer anerkannten Auszeichnung für Ökostromprodukte mit hohem Umweltnutzen. Zentrale Kriterien für eine solche Zertifizierung sind sowohl Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien (für eine Zertifizierung in Gold, bei Anteilen KWK-Strom aus fossilen Brennstoffen kann eine Zertifizierung in Silber erteilt werden) als auch die Förderung des Neubaues von regenerativen Erzeugungsanlagen mit mindestens 1 Cent/kWh.

Diese zweite Anforderung erfüllt der ersatzweise neu aufgelegte Tarif INStrom aquavolt nicht, auch wenn er durch Einsatz von Stromzertifikaten auf 100% Strom aus der bayerischen Donau verweist.

Uns ist sehr wohl bewusst, dass der INStrom energreen mit 4 Cent/kWh Zuzahlung auf den Standardtarif SPAR-IN-STROM nur von relativ wenigen Kunden genutzt wurde. Sicherlich veranlassen aber die aktuellen Ereignisse derzeit gar manchen Mitbürger, seinen eigenen Stromtarif zu überdenken. Das Internet-Verbraucherportal Verivox berichtet von bereits seit Jahresanfang „ruckartig steigendem Interesse“. Sowohl Verivox wie auch die Stiftung Warentest empfehlen dabei ausdrücklich Stromtarife, die den Bau neuer Ökostromanlagen fördern: „Solche Ökostromtarife haben einen direkten Umweltnutzen, weil durch den Bezug konventioneller Strom vom Markt verdrängt wird.“ Außerdem könnten Verbraucher ein zusätzliches Zeichen für eine Energiewende setzen, wenn sie einen Anbieter wählen, der ausschließlich auf erneuerbare Energien setzt. - Es wäre schade, wenn die Stadtwerke Ingolstadt genauso denkende Kunden aufgrund einer Lücke in ihrem Angebot verlieren würde.

Mehr als 90 Energieversorger bieten derzeit Ökostrom nach den Kriterien des Grüner Strom Label an, darunter zahlreiche Stadtwerke. Etwa 730 neue regenerative Anlagen wurden im Rahmen der Zertifizierung bereits realisiert und co-finanziert.

Zertifikate und Labels bieten für Verbraucher mehr Transparenz in einem schier unüberschaubar gewordenen Tarifdschungel.

Der Grüner Strom Label e.V. wird von gemeinnützigen Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutzverbänden sowie Friedensorganisationen getragen. Träger sind der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND), EUROSOLAR, der Naturschutzbund Deutschland (NABU), der Deutsche Naturschutzring (DNR), die Verbraucher Initiative sowie IPPNW (Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges / Ärzte in sozialer Verantwortung e.V.) und die Naturwissenschaftler für den Frieden (NaturwissenschaftlerInnen-Initiative).

Mit freundlichen Grüßen

Simone Vosswinkel, Franz Hofmaier,

ödp-Stadträtin ödp-Stadtrat

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