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Antrag / Anfrage / Rede

Autofreier Sonntag

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Lösel,

autofreie Sonntage in touristisch reizvoller Umgebung haben sich in den vergangenen Jahren stark verbreitet. Verwiesen sei in diesem Zusammenhang nicht nur auf das alljährliche „Tal Total“ , zu dem nun schon zum 25. Mal das Rheintal zwischen Bingen und Koblenz auf insgesamt 120 Kilometern Länge voll für den Autoverkehr gesperrt und selbst Bundesstraßen gänzlich für Fahrradfahrer und Inline-Skater reserviert werden – was zuletzt von nicht weniger als 100.000 Radlern gerne genutzt wurde. Ähnliche Raderlebnistage haben sich mittlerweile auch u.a. an der Mosel („Happy Mosel“), am Neckar, im Taubertal, auch am Main und selbst schon an der Donau zwischen Passau und Schlögen in Oberösterreich etabliert. Mit etwa 250.000 bis 300.000 Besuchern rechnet für den 28. August 2016 der bereits 31. Erlebnistag Deutsche Weinstraße, an dem wie jedes Jahr die Weinstraße – zugunsten von Radfahrern, Inline-Skatern und Fußgängern - für jeglichen motorisierten Verkehr durchgehend gesperrt wird.

Damit drängt sich für die ÖDP-Vertreter im Stadtrat von Ingolstadt und Eichstätt sowie im Eichstätter Kreistag die Frage auf, ob nicht auch in unserer Region mit Schwerpunkt Altmühltal eine ähnliche Aktion auf ein großes Interesse stoßen und dem Fahrrad als Verkehrsmittel ein zusätzlicher Schub verliehen werden kann.

Mit gleichlautendem Text beantragen wir nun deshalb hiermit in den entsprechenden Gremien eine Prüfung durch die Verwaltung zu beschließen, ob und wie eine solche Veranstaltung – aufgrund des sicherlich hohen Organisationsaufwandes wohl erst ab 2017 - erfolgreich durchgeführt werden könnte.

Im Detail könnten wir uns dabei folgendes vorstellen:

·        Autofrei sollte die Straße im Altmühltal zwischen Dollnstein, Eichstätt, Kinding und Beilngries sein. Zusätzlich sollten zwei Straßenverbindungen zwischen Ingolstadt und dem Altmühltal (Zielpunkte Eichstätt und Kipfenberg) für die Radfahrer reserviert werden.

·        Wie auch bei diversen der oben genannten Veranstaltungen sollte auch hier versucht werden, zusätzlich mit Sonderzügen samt erweiterten Fahrradbeförderungskapazitäten auf den Bahnstrecken Ingolstadt-Kinding und Ingolstadt-Eichstätt-Dollnstein die Ingolstädter Bürger und die Bürger der ganzen Region zum autofreien Sonntag ins Altmühltal zu locken.

·        Viele Orte entlang mittlerweile etablierter „autofreier Sonntage“ bieten inzwischen bunte und abwechslungsreiche Programme für die Radler an. Der Tourismusverband Naturpark Altmühltal sowie die Ingolstadt Tourismus und Kongress GmbH sollten daher von Beginn an in die Planungen einbezogen werden. – Bei der Terminfindung, die früh erfolgen sollte,  sollten auch Auswirkungen auf bestehende Feste mitbedacht werden.

·        Kombination mit „STADTRADELN“: Ingolstadt wie Eichstätt beteiligen sich an der Aktion STADTRADELN, Ingolstadt in diesem Jahr vom 2.-22. Juli, Eichstätt bereits vom 12. Juni bis zum 2. Juli. Falls es gelänge, diese Termine künftig etwas näher zusammenzurücken, könnte ein autofreier Sonntag für beide Städte mit dem STADTRADELN kombiniert werden.

·        Terminalternative im September: Die von der EU-Kommission finanziell unterstützte Aktion „Europäische Mobilitätswoche“ (Termin 16.-22. September) will Bürger verstärkt dazu anregen, Fahrgewohnheiten zu ändern und auf umweltfreundliche Alternativen zum Auto umzusteigen. Der autofreie Sonntag könnte auch im Rahmen dieser Aktion einen Beitrag liefern. 

Sicherlich ist für einen großräumigen autofreien Sonntag – gerade vor einer ersten Durchführung - ein größerer organisatorischer Aufwand zu erbringen und ein durchdachtes Durchführungskonzept zu erstellen. Dass einmal durchgeführte autofreie Sonntage dann aber in aller Regel beibehalten und im Umfang eher noch weiter ausgebaut werden zeigt, dass diese Veranstaltungen vom Bürger dauerhaft sehr gut angenommen und auch von den Veranstaltern als Erfolge bewertet werden.

2,5 Millionen E-Bikes sind in Deutschland mittlerweile unterwegs, Tendenz stark steigend. Der Radverkehr muss nicht zuletzt daher künftig auf weiteren, bislang Sportlern vorbehaltenen Wegen, verstärkt auch über Grenzen von Gebietskörperschaften hinaus gedacht werden. Sicherlich zunächst im Alltag, im Berufsverkehr, vor allem zu Großbetrieben wie Audi. Diesem grenzüberschreitenden regionalen Denken beim Radverkehr soll mit einem „autofreien Sonntag“ ein zusätzlicher Impuls verliehen werden.

Mit freundlichen Grüßen

Franz Hofmaier               gez. Simone Vosswinkel          gez. Thomas Thöne
Fraktionsvorsitzender      ÖDP-Stadträtin                       ÖDP-Stadtrat

 

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